Hallo,
Heute war ich auf der IAA und konnte ein ausführliches Gespräch mit einem Getriebespezialisten von Magna/Getrag führen.
Die beiden Automatikgetriebe, Siebengang und Sechsgang, haben keinen Druckspeicher.
Das moderne Siebengang baut den Öldruck mittels drei Elektropumpen auf, das alte Sechsgang eine Ölpumpe, die vom Motor angetrieben wird. In beiden Getrieben ist der Systemdruck sofort nach dem Motorstart verfügbar und auch im Leerlauf.
Zum Thema verzögertes Ansprechen. Das ist eine Auslegungssache und wird vom Motorsteuergerät beeinflusst. Da hängt es auch ab, ob Getrag mitentwickelt oder der Kunde (Autohersteller) selber programmiert.
Eine weiche Abstimmung hat Verzögerung, dafür keine Schaltrucke, eine sehr sportliche keine, dafür schaltet es hart.
Beide Getriebe können noch härter geschaltet werden, als die sportlichste Abstimmung, die in Serie ist.
Das ist wie Kuppeln mit dem Fuß. Gehe ich langsam von der Kupplung, spürt man den Schaltvorgang nicht, lasse ich die Kupplung schnalzen, gibt es einen harten Ruck.
Die Produktion des Sechsganggetriebe wird demnächst eingestellt werden und durch das Siebengang ersetzt, das jetzt schon 320 NM übertragen kann und dann 400 NM aushält (das sieht nach 200 dci aus?).
Hohe Drehmomentübertragung im Quereinbau ist nicht mehr gefragt, das Drehmoment wird elektrisch zur Verfügung gestellt.
Getriebespülung - ist vom Getriebehersteller nicht vorgesehen, nur Öl- und Filterwechsel.
Liebe Grüße
Udo